Nicht nur in unserer Esskultur passen wir uns dem großen Bruder jenseits vom großen Teich an; Nein, inzwischen haben wir sogar unser eigenes "Afro-Amerikaner-Phänomen". Deutscher mit Migrationshintergrund (DMM) liest man häufig, vor allem wenn es um Jugendliche und Strafrecht geht und genau dieser Kontext verleiht dem Begriff eine negative Konnotation. Es würde niemandem einfallen diesen Begriff auf die stille chinesische Biologiestudentin anzuwenden. Was man mit dieser pejorativ gewordenen Phrase eigentlich meint ist krimineller Kanake, Mulatte oder Ausländer, aber das darf man ja nicht so schreiben - wissen was damit gemeint ist tut jeder, macht das die Sache etwa besser?
Ja, jedenfalls denken so die Medienmacher Deutschlands. Neue Bezeichnung ist gleich neuer Inhalt und so geizt man nicht mit kreativen Neologismen. Doch Vorsicht, was den Schreiberlingen noch nicht verraten wurde ist, dass Euphemismen nicht losgelöst von ihren Vorgängern sind und irgendwann eingeholt werden von ihrer Vergangenheit. Dieses Prinzip wurde von Pinker als Euphemismus-Tretmühle bezeichnet und lässt sich gut anhand des DMM-Phänomens beschreiben. So kann der Begriff zwar anfangs eine gewisse Neutralität haben, wird aber - nicht zuletzt durch den Kontext negativ - nach Gresham's Law, und übernimmt die dominanten Konnotationen des Vorgängers.
Dieser Prozess ist keineswegs neu und wurde schon 1933 von Orwell beobachtet. Wenn wir zurück in der Geschichte gehen, sehen wir einen generellen Trend unliebsam Gewordenes neu zu benennen. So bezeichnet Kanake eigentlich ein Mensch vom Volk der Kanak in Neukaledonien. Über die hanseatische Schifffahrt kam der Begriff, welcher die Matrosen eigentlich als Honoration - also positiv besetzt - für ihre polynesischen Kameraden verwendeten, nach Deutschland und wurde durch die Lautähnlichkeit zu "Hannak" negativ. Hannak war ursprünglich die Bezeichnung für eine tschechische Volksgruppe und in Berlin als Synonym zu Bösartigkeit und Niederträchtigkeit in Gebrauch.
Soviel zum Thema "Aus der Geschichte lernen". Vielleicht kann man sich in 5 Jahren auf Prozentualdeutscher einigen und das Spiel geht von vorne los.
Ja, jedenfalls denken so die Medienmacher Deutschlands. Neue Bezeichnung ist gleich neuer Inhalt und so geizt man nicht mit kreativen Neologismen. Doch Vorsicht, was den Schreiberlingen noch nicht verraten wurde ist, dass Euphemismen nicht losgelöst von ihren Vorgängern sind und irgendwann eingeholt werden von ihrer Vergangenheit. Dieses Prinzip wurde von Pinker als Euphemismus-Tretmühle bezeichnet und lässt sich gut anhand des DMM-Phänomens beschreiben. So kann der Begriff zwar anfangs eine gewisse Neutralität haben, wird aber - nicht zuletzt durch den Kontext negativ - nach Gresham's Law, und übernimmt die dominanten Konnotationen des Vorgängers.
Dieser Prozess ist keineswegs neu und wurde schon 1933 von Orwell beobachtet. Wenn wir zurück in der Geschichte gehen, sehen wir einen generellen Trend unliebsam Gewordenes neu zu benennen. So bezeichnet Kanake eigentlich ein Mensch vom Volk der Kanak in Neukaledonien. Über die hanseatische Schifffahrt kam der Begriff, welcher die Matrosen eigentlich als Honoration - also positiv besetzt - für ihre polynesischen Kameraden verwendeten, nach Deutschland und wurde durch die Lautähnlichkeit zu "Hannak" negativ. Hannak war ursprünglich die Bezeichnung für eine tschechische Volksgruppe und in Berlin als Synonym zu Bösartigkeit und Niederträchtigkeit in Gebrauch.
Soviel zum Thema "Aus der Geschichte lernen". Vielleicht kann man sich in 5 Jahren auf Prozentualdeutscher einigen und das Spiel geht von vorne los.
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